Chronik  des Schützenvereins „LodbergerViertel“

Das Gründungsdatum des Schützenvereins „Lodberger Viertel“ ist nicht schriftlich überliefert.

Wir sind deshalb auf die alten Medaillen an der Königskette angewiesen. Von den vier aus dem vorigen Jahrhundert erhaltenen Medaillen sind zwei Königs­medaillen (Schützenkönige der Jahre 1873 und 1874), die beiden anderen wurden 1872 gestiftet (Inschriften siehe im folgenden Teil).

Wenn man noch berücksichtigt dass der Verein 1923 die 50jährige Wiederkehr seines ersten Schützenfestes feierte, ist es sehr wahrscheinlich, dass die eigentliche Vereinsgründung 1872 erfolgte und dass das erste Schützenfest 1873 gefeiert wurde.

Das älteste erhaltene Protokollbuch setzt im März 1912 ein. In dieser Zeit zählte der Verein insgesamt 116 Mitglieder (heute sind es ca.600) und setzte sich aus sieben Dör­fern zusammen: Benstrup (25 Mitglieder), Lodbergen (21 Mitglieder), Steinrieden (16 Mitglieder), Meerdorf (11 Mitglieder), Böen (10 Mitglieder), Duderstadt (10 Mitglieder), Holthausen (5 Mitglieder), weitere 18 Mitglieder stammten aus Win­kum, Madlage und Löningen.

1924 schieden die Benstruper und Steinriedener aus dem Schützenverein

„Lod­berger-Viertel“ aus.

Wenn man die vorliegenden Protokollbücher unter dem Aspekt betrachtet, worin

die Vereinsarbeit im Laufe der Jahrzehnte bestand bzw. wo ihr Schwerpunkt lag, dann zeigt sich ein Wandel.

Während früher die Versammlungen hauptsächlich zur Vorbereitung des Schützenfestes und des Winterballes abgehalten wurden, macht

heute außerdem noch die Förderung des Schießsportes einen wichtigen Teil der

Vereinsarbeit aus.

Es sind regelmäßige Übungstermine für die einzelnen Schießgruppen festgelegt

und über das Jahr verteilt gibt es mehrere Wettkämpfe: Wanderpokalschießen,

Ostereierschießen, Jahresschießen, Preisschießen, Zugpokalschießen.

Dieser Teil der Vereinsarbeit wurde erst durch den Bau einer vereinseigenen Schieß­halle möglich. In den zwanziger und dreißiger Jahren hatte man nur einen provisori­schen Schießstand (mit Sägemehl gefüllte Bretterwände dienten als Schutz), dieser musste jedes Jahr neu instand gesetzt werden, um das zum Schützenfest gehörige

Preisschießen veranstalten zu können. Auch in der ersten Zeit nach dem 2. Welt­krieg, als das Schützenfest zunächst in Holthausen und dann einige Male in Duder­stadt gefeiert wurde, half man sich mit behelfsmäßigen Schießständen. 1957 wurde dann mit dem Bau einer kleinen Schießhalle in Lodbergen begonnen, die 1966 nochmals renoviert wurde. Acht Jahre später wagte man sich an ein neues Projekt; die Planung für eine neue größere Schießhalle begann. Durch Spenden der Vereins­mitglieder und die Aufnahme eines Darlehens gelang die Finanzierung. Am 4. April 1976 konnte der Verein schließlich die offizielle Einweihung und Eröffnung der Schießhalle feiern.

Am 22. September 1975 wurde die Damenriege des Vereins gegründet. Diese hat ihren eigenen Vorstand. Gleichzeitig sind alle Vorstandsmitglieder der Damenriege im Gesamtvorstand des Vereins vertreten.

Die Damenriege bildet auch eine eigene Schießgruppe innerhalb des Vereins und beim Schützenfestumzug stellt sie einen  Zug.

Wie die Männer, die seit 1962 Uniformen tragen, haben auch die Damen eine eigene Uniform (schwarzer Rock, rote Weste, weiße Bluse).

Auch die Jugend wird sehr in den Schützenverein integriert um den Erhalt des Schützenvereins zu gewährleisten.

Bei Gildeschießen, Pokalschießen und auch bei Vereinsmeisterschießen ist die Jugend dabei.

Eine Woche vor dem großen Schützenfest findet das alljährliche Kinderschützenfest statt, wobei  beim Schiessen mit der Armbrust auf den Adler um die Kinderkönigswürde gekämpft wird.

Es bleibt noch die Mitgliedschaft des Schützenvereins „Lodberger -Viertel“ in der „Schützengilde der Gemeinde Löningen“ zu erwähnen. Der Gilde, die ihre Aufgabe darin sieht, das Brauchtum zu pflegen und den Schießsport zu fördern, gehören sieben weitere Vereine und die Stadt Löningen an.

Diese Förderung des Schießsportes geschieht vor allem durch Schießwettbewerbe, Pokalschießen und Vergleichsschie­ßen, die unter den Mitgliedern der Gilde ausgetragen werden. Darüber hinaus eröff­net die Mitgliedschaft im Deutschen Sportbund vielfältige Möglichkeiten.

2003 wurde noch mal ein großer Schritt in Richtung Technik gewagt und der Schießstand wurde mit einer computergesteuerten Schießanlage ausgerüstet.